Drohne Zusammenstoss – nur eine Frage der Zeit
Erneut gab es einen Drohne Zusammenstoss am internationalen Flughafen der kanadischen Stadt Quèbec mit zum Glück nur kleineren Schäden am Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Skyjet.
Ein Zusammenstoss in 450m Höhe der so hätte gar nicht passieren dürfen da Kanada die Vorschriften für Drohnen im März diesen Jahres verschärft hat.
Demnach dürfen Drohnen nicht näher als 5,5km (!) an Flughäfen heranfliegen und eine Flughöhe von 90m (!) nicht überschreiten. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldstrafe mit bis zu 25.000 kanadischen Dollar (16.900€) oder einer Gefängnisstrafe geahndet.
Wenn eine Drohne dabei mit einem Triebwerk oder die Cockpitscheibe des Flugzeugs kollidieren würde könnte das schlimmstenfalls tödliche Folgen für sehr viele Menschen haben – nur nicht für den Piloten der Drohne der sein Leben mit solchen Aktionen nicht risikiert.
Allein in Deutschland: 1 Millionen Drohnen
Nach Zahl der Deutschen Flugsicherung (DFS) meldeten Piloten im Umfeld großer Flughäfen bis Ende August 60 Zwischenfälle. Im gesamten Vorjahr waren es 64 Vorfälle, im Jahr 2015 wurden “nur” 14 Vorfälle gemeldet – fast fünf mal so viele wie 2015.
Das sind jedoch nur die offiziell gemeldeten Zahlen der betroffenen Piloten. Die Dunkelziffer wird seitens des DFS wesentlicher höher eingeschätzt.
Ein Drohne Zusammenstoss hat potentiell tödliche Auswirkungen, die notwendige und sinnvolle Forderung der Pilotenvertreter und des DFS ein Zentralregister für alle Drohnenbesitzer und eine Ortung per GPS-Chip zu ermöglichen wurden bisher jedoch unverständlicherweise nicht umgesetzt.
Nur eine Frage der Zeit…
Mit der im April verabschiedeten Drohnenverordnung des Bundesverkehrsministeriums müssen zumindest schon einmal auf bestimmten Drohnen Name und Anschrift des Halters auf einer feuerfesten Plakette vermerkt sein.
Doch wer kontrolliert das in Wirklichkeit? Nach wie vor kann jedermann eine Drohne kaufen und fliegen. Und das ohne jeden Nachweis wie er in Deutschland seit 1.Oktober diesen Jahres (Kenntnisnachweis) erforderlich ist.
Den Gedanken, das eine Drohne zu terroristischen Anschlägen (Luftmine,Sprengsatz) missbraucht wird möchte ich an dieser Stelle gar nicht vertiefen. Meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit bis die ersten (zivilen) Todesopfer in den Mainstream-Nachrichten erwähnt werden.
Die Strafen für den Verstoss der geltenden Gesetze scheinen einige Drohnen-Piloten nicht wirklich abzuschrecken, m.M. nach müssten diese ebenfalls drastisch verschärft und angepasst werden.
Doch ist auch das wieder nur ein Symptom der Diskussionen um die Drohnen, das eigentliche Problem könnte durch die richtig geforderte Registratur im Zentralregister (beim Kauf einer Drohne) und einem GPS-Chip in der Elektronik der Drohne – welcher vom Hersteller verbaut werden muss – weitgehenst behoben werden.
Stellt man doch fest, daß es sich nicht um militärische oder gewerblich genutzte Drohnen handelt die die zivilen Zusammenstöße verursachen.
Jeder Drohne Zusammenstoss ist einer zuviel – wie lange wollen die Gesetzgeber noch warten bis es die ersten fatalen tödlichen Zusammenstösse gibt?
Hallo,
m.M. sind die Drohnen die zu gewerblich Zwecken (z.B. Thermografie, Landvermessung, Filmaufnahmen) oder zu Rettungseinsätzen genutzt werden völlig ok und sinnvoll. In nur schwer zugänglichem Gelände oder in den Bergen meist die einzige Option.
Alle anderen Idioten die nicht wissen was sie tun oder bewusst das Risiko auf Kosten anderer suchen gehören vom Gesetzgeber hart bestraft.
Pflicht zur Drohnen-Registratur? Weiter Fehlanzeige!
Mfg
Martin
Hallo Martin,
das sehe ich auch so dem ist nichts hinzuzufügen.
Ein wenig Licht im Dunkeln verpreche ich mir jedoch von der Kontrolle eines abgelegten Kenntnisnachweises der Drohnen-Piloten.
Hoffe nicht das das nur graue Theorie ist.
Mit Gruß
Captain Future
Servus an alle,
bitte vergesst net das es auch die (privaten) verantwortungsvollen Drohnenpiloten gibt!
Alle über einen “bösen” Kamm scheren ist net gescheit…
Ich bin so einer 😉
@Captain: Tolle HP hast du da, weiter so. Gefällt mir 🙂
Pfiatdi
Alois
Servus Alois,
da hast du recht, sicher gibt es auch die vielen Piloten die noch wissen was Verantwortung ist und heißt und entsprechend handeln.
Alle über einen Kamm zu scheren ist sicher nicht meine Absicht.
Es ist halt nur auffällig, daß es immer die wenigen “schwarzen Scharfe” sind die unser aller Hobby und schlimmer noch das Leben vieler Menschen mit solch idiotischen und nicht akzeptablen Handeln gefährden.
Und letztlich nur aus dem Grund warum es mittlerweile auf unseren Autobahnen sinnlose kilometerlange Staus gibt – die reine Sensationslust der Gaffer, die die Videos in sozialen Netzwerken oder auf YouTube posten und dabei noch die Rettungseinsätze blockieren oder behindern.
Für mich ist solch ein Handeln erwachsener Menschen nicht akzeptabel und muss vom Gesetzgeber entsprechend hart bestraft werden.
Mit Gruß
Captain Future
Servus Captain,
stimme dir zu das dauert nicht mehr lang bis es die ersten Abstürze geben wird. Vielleicht wacht dann der Gesetzgeber endlich aus seinem Tiefschlaf auf um was zu verändern. Ein Kumpel hat sich im Saturn eine Drohne so kaufen können. Keine Registratur, keinen Nachweis etc…
Er hatte noch nie vorher was mit Modellflug zu tun!
Mfg
Johannes
Hallo Johannes,
genau das ist das Problem! Wir Modellpiloten müssen Nachweise machen und dafür bezahlen und unsere Modelle kennzeichnen (was nicht immer so einfach ist) und was ist mit den Drohnen?
Darüber sollte der Gesetzgeber mal ganz zügig nachdenken. Mich macht das wütend das der DMFV da nichts konsequent unternimmt und schön weiter Werbung dafür macht.
Gegen die Übermacht der Drohnenindustrie ist der DMFV machtlos. Wir Modellflieger kämpften um unser Überleben, nicht die Drohnen die der ganze Grund der Kampagne waren!
Ciao Markus